2010 »

Denkmalgerechte Instandsetzung eines ehemaligen Gästhauses/ Umbau zu einem Wochenendhaus | Berlin-Wannsee

 

Das Gästehaus ist ein zweigeschossiges Gebäude mit quadratischem Grundriss. Herausragende Besonderheiten sind das Bogenwalmdach mit flacher Abschleppung, das auch das obere Geschoss umschließt, sowie die symmetrische Lage und die Form der Fenster.

Die asbesthaltige Dachdeckung wurde entfernt und durch die ursprüngliche Holz-Schindeldeckung ersetzt.

An der Fassade wurden Putz-Reparaturen vorgenommen und ein neuer Anstrich entsprechend des ursprünglichen Farbtones aufgebracht, die verwitterte Profilbrett-Verschalung der Gauben wurde ersetzt.

Die Verbundfenster wurden lediglich aufgearbeitet, die Einfachfenster gemäß den Erfordernissen des zeitgemäßen Wärmeschutzes ertüchtigt. Die originalen Farbanstriche der Fenster und der Eingangstür wurden ermittelt und dienten als Vorlage für den neuen Anstrich.

Im großen Wohnraum und im Eingangsbereich wurden ebenfalls originale Farbfassungen ermittelt, die als Grundlage für die neue Farbgestaltung dienten. Weitere Maßnahmen wie das Freilegen und Abschleifen von Dielen, Reparatur/Nachbau von Türen, Rekonstruktion von hist. Türklinken, Aufarbeiten der Treppe, Dämm-Maßnahmen, Wiederherstellung des Kamins etc. fanden parallel statt. Zuvor wurde die gesamte Haustechnik erneuert.

Die ehemalige Küche im Erdgeschoss wurde zum Hausarbeitsraum umgebaut, eines der beiden Zimmer ist nun die Küche. Das kleinere der beiden Bäder im EG, dient nun als Wirtschaftsraum der Küche. Das große Bad wird weiter genutzt. Hier wurden die neuzeitlichen Fliesen entfernt und der Ziegel freigelegt. Zusammen mit den historischen Bodenfliesen und vorbewittertem Messingblech wurde eine neue Gestaltung geschaffen.

Im Obergeschoss wurde von einem der beiden Zimmer ein Flur abgetrennt, so dass das große Bad als Zimmer genutzt werden kann. Die Wand- und Bodenfliesen dieses Bades wurden dazu genutzt, fehlende oder defekte Fliesen in den anderen Bädern zu ergänzen. Teilweise wurden die Dachschrägen in den Abseiten freigelegt, um mehr Platz zu erhalten. Die frei werdenden Stiele wurden abgeschliffen und geölt, die Dachflächen gedämmt und nach dem Vorbild der äußeren Rauhspundschalung von innen verkleidet.

Um den Dachraum besser zugänglich zu machen, wurde eine zusätzliche Treppe eingebaut, der Dachraum wurde gedämmt und von innen verkleidet. Die Gestaltung der Verkleidung wurde so gewählt, dass die charakteristische Kuppelform des Daches betont wird.

Das Badezimmer im OG aus den 70 er Jahren wurde ebenfalls aufgrund von Schwammbefall komplett entfernt und neu gebaut.