2009 »

Umbau und Sanierung eines denkmalgeschützten Einfamilienhauses und Errichtung eines Anbaus | Potsdam-Babelsberg

 

Das 1-geschoßige Haus mit Satteldach und ortsüblicher Biberschwanz-Kronendeckung wurde ca. 1764 als Kolonistenhaus gebaut. Es erhielt 1873 einen Erweiterungsbau, der ein halbes Weberhaus mit zusätzlichem Querflur darstellt. Die südliche Hälfte des ursprünglichen Hauses ist bis zu dem Querflur (ehemaligen Mittelflur) abgerissen worden. An dessen Stelle wurde ein 3-geschoßiges Wohnhaus errichtet. Die verschiedenen Bauphasen sind noch heute ablesbar. Man erkennt sie z.B. an der im derzeitigen Mittelflur befindlichen Außenwand.

Das Weberhaus steht unter Denkmalschutz und sollte in seinem Charakter erhalten werden. Der Zustand war sehr abgewohnt und stark sanierungsbedürftig.

Hierzu wurden die Mauwerksfundamente erhalten und saniert. Der Kriechkeller wurde verfüllt. In dem neu geplanten Anbau wurden gemäß Statik Streifenfundamente ausgeführt.

Die Dielen wurden aufgenommen und gemäß Holzgutachten zum Wiedereinbau aufgearbeitet, Der Unterbau gemäß Statik als gedämmter Boden neu errichtet. Im Eingang kamen Ziegelsteine nach historischem Vorbild als Bodenbelag zum Einsatz. In dem wieder als Eingang genutzten Mittelflur aus dem ursprünglichen Baukörper, wurde ein Kleinsteinpflaster als Bodenmaterial verwendet.

Die Außenwände wurden gemäß Empfehlung des Gutachters saniert. Auf eine Außendämmung wurde aus denkmalpflegerischem Gesichtspunkt verzichtet. Eine  Verbesserung der Dämmung wurde durch eine teilweise Aufdoppelung der Außenwände mit Mauerwerk erreicht.

Die für die Gebäudestruktur von Weberhäusern charakteristischen Mittelwände im EG blieben weitestgehend erhalten. Durchbrüche verbinden zum einen Küche und Esszimmer sowie auch Wohn- und Arbeitszimmer.

Die vorhandenen Biberschwanzziegel wurden sorgsam abgedeckt und auf Wiederverwertbarkeit geprüft. Nach Möglichkeit wurde die Deckschicht der neuen Kronendeckung mit Bestandsziegeln ausgeführt, die zu ersetzenden Ziegel sind passend gewählt worden. Priorität hatte die Straßenseitige Dachfläche, Anbau und Schuppen wurden nach Bedarf aus neuen Biberschwanzziegeln mit Kronendeckung ausgeführt.

Die Straßenseitig vorhandene Gaube wurde nach historischem Vorbild erneuert. In gleicher Form wurden Straßenseitig zwei weitere Gauben hinzugefügt. Hofseitig wurden vier neue Gauben mit modernem Erscheinungsbild ausgeführt.

Der Wintergarten wurde als Verbindungsbau zwischen Bestandsgebäude und dem Neubau des Gartenhauses als Stahl-Glas Konstruktion mit modernem Erscheinungsbild ausgeführt.

Das Gartenhaus wurde  in traditioneller Fachwerkkonstruktion mit modernem Erscheinungsbild errichtet. Es dient als Erweiterung des vorhandenen Wohnraumes.